Teilnehmerberichte 2020

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Motorradsicherheitstraining

 

Ich, mein Motorrad, und dessen Beherrschung bei Cornu Master School

 

 

Oberbühren 13. Juni 2020

 

Der Kurs startete um 08:30 auf dem Werkhof in Oberbühren, wo wir freundlich begrüsst wurden.

 

Zu Beginn wurde auf jedes Motorrad ein Nummer geklebt und der Instruktor Elvir machte eine Probefahrt mit jedem Motorrad. Dabei wurde analysiert, welche Motorräder über ABS, Kurven-ABS, Überschlagschutz und/oder Traktionskontrolle verfügen. Weiter wurde bei jedem Motorrad das Alter der Reifen ermittelt. Gleichzeitig hatten wir unsern ersten Theorieblock wo wir informiert wurden, dass für jeden Teilnehmer Fr 100.- aus der Strassenverkehrssteuer als Subvention einfliessen. Weiter wurde informiert, dass einige Versicherungen zusätzlich einen Teil der Kosten für Fahrsicherheitstrainings übernehmen. Im Anschluss wurden jeder Teilnehmer informiert, welche elektronischen Sicherheitssysteme sein Motorrad anbietet und wessen Reifen wie alt sind. Es wurde erklärt, dass auf jedem Reifen die Produktionswoche und das Produktionsjahr aufgedruckt ist. Reifen die älter als 5 Jahre sind, sollten ersetzt werden.

 

Danach haben wir erste Bremsübungen mit unsern eigenen Motorrädern durchgeführt. Zuerst ging es darum, dosiert zu Bremsen und während dem Bremsen dem Hindernis auszuweichen. Hinterher sollte stark gebremst werden, jedoch so, dass noch kein ABS aktiviert wird. Dann wurden Vollbremsungen und Präzisionsbremsungen mit bis zu 60 km/h trainiert. Bei der Präzisionsbremsung ging es darum mit verschiedenen Geschwindigkeiten unmittelbar vor einem Hindernis zum Stillstand zu kommen. Dabei sollten wir nicht zu weit vom Hindernis entfernt zu stehen kommen und auch nicht gegen das Hindernis prallen. Bei der Vollbremsung sollten eine Notfallbremsung durchgeführt werden. Bei diesem Training musste jeder Teilnehmer die vorhandenen oder fehlenden technischen Unterstützungssysteme seines Motorrads berücksichtigen. So mussten zum Beispiel, Fahrer von Motorräder ohne Überschlagschutz die Bremse lösen wenn das Hinterrad in die Luft geht.

 

Zwischen den verschiedenen Bremsübungen haben wir immer wieder die Kurventechnik geübt. Dafür standen zwei Motorräder zur Verfügung, welche über ein Stützgestell verfügen. Dieses Gestell verhindert, dass man stürzt wenn man zu stark in die Kurve geht. Trainiert wurde in drei Etappen. Die Stützen wurden dann zuerst für 35°, dann für 42° und zum Schluss für 49° Neigung eingestellt. Gemäss dem Instruktor sind Kurvenlagen mit mehr als 49° mit herkömmlichen Strassenreifen kaum zu schaffen. Allerdings kann 49° auch beim nasser Fahrbahn erreicht werden. Ziel dieser Übung ist, einem plötzlich auftauchenden Hindernis in einer Kurve durch zusätzliche Schräglage ausweichen zu können und nicht etwa, dass wir in jeder Kurve ans Limit gehen. Das besondere an dieser Übung ist, dass man zusätzliche Schräglage durch Gegensteuer erreicht. So ist der Lenker in einer Rechtskurve nach links zu drehen um zusätzliche Schräglage zu erreichen. In der Linkskurve verhält sich das Ganze natürlich umgekehrt.

 

Zum Schluss wurde noch Kies in die Kurve gestreut, und es galt eine Kurve mit Kies zu durchfahren. Das Auffanggestell am Motorrad half, dieses Training angstfrei anzugehen, weil dieses einen Sturz verhindern würde. Die Lösung dieses Problems ist relativ trivial, wenn auch nicht einfach umzusetzen. Es gilt was immer gilt. Du fährst dahin wo du hinschaust! Man tendiert bei plötzlich auftretendem Kies an den Strassenrand zu schauen und wird das Motorrad dadurch auch dahin führen. Hält man den Blick weiter nach vorne gerichtet, bewegt sich das Motorrad auch nach ein bisschen Rutschen dahin.

 

 

 

Linke Hand zum Gruss

 

Heinz Strassmann