Teilnehmerberichte 2018

Die Teilnahme an Fahrtrainings wird durch unseren Club finanziell unterstützt !

Also nichts wie los... Anmelden, Teilnehmen und Bericht schreiben nicht vergessen ;-)


Motorrad Aufbau Kurs Sennwald
 19.05.2018

Instruktor Drivingcenter: Marcel

 

Teilnehmer: Ernst Huber, Bernhard Dietrich.


Unter der kompetenten Leitung des Instruktors Marcel aus Appenzell, absolvierten wir, nach kurzer Theorie, auf der Anlage die folgenden Übungen:

Legen, Drücken, Gewichtsverlagerung, richtiges Bremsen, Bremsen und Ausweichen sowie Bremsen auf nasser Fahrbahn. Die intensiven Übungen zeigten den Teilnehmern auf, was motorradtechnisch eigentlich möglich ist. Auch wurde das Gefühl für das richtige Handling der Maschine eindrücklich vermittelt.

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die Teilnehmer, trotz bereits viel Fahrpraxis, auch dieses Mal wieder einiges lernen konnten. Frei nach dem Motto: Man(n)/Frau hat eben nie ausgelernt !

 

Bernhard

 


Fahrtraining Schräglagen Basics bei

Fahrschule Mannhard GmbH, 11.08.2018

Instruktoren: Urs Portmann und Stefan Pacher

 

Teilnehmer: Valerie Stettler und Peter Ulmer

 

Ein herrlich kühler Morgen nach wochenlanger Bruthitze, die Aussicht auf einen Tag, der meiner Kurventechnik hoffentlich neue Dimensionen eröffnet – voll motiviert mache ich mich morgens um 7 auf den Weg. Die Idee von Peter, einen Schräglagen-Kurs zu besuchen, stiess bei mir sofort auf offene Ohren. Das wollte ich schon lange machen! Aber alleine fehlte mir irgendwie der Mut. Zu zweit sieht das sofort anders aus.

 

Auf dem Areal in Niederhasli stossen wir zu den restlichen Kursteilnehmern, eine bunt durchmischte Schar mit und ohne Knieschleifer; alles Männer, ich bin das Huhn im Korb. Urs und Stefan sind die Instruktoren. Ein eingespieltes und sympathisches Duo. Eine kurze Vorstellungsrunde, ein paar Infos zum Ablauf und schon geht’s zur Sache. Was erwarten wir vom heutigen Tag: Mehr Sicherheit in der Schräglage. Den Töff besser spüren. Ans Limit gehen. Und Spass haben!
Zuerst gibt es eine Bestandesaufnahme: Jeder fährt mit seinem eigenen Töff ein paar Runden und wird fotografiert. Am Ende des Kurses werden wir das wiederholen. Der Unterschied wird sich sehen lassen.

 

Es gibt drei Techniken, Schräglagen zu fahren: Drücken, Legen, Hängen. Drücken kennen wir von der Fahrprüfung, Achti fahren und Slalom um die Pylonen. Legen ist das, was ich offenbar bis jetzt gemacht habe. Körperschwerpunkt und Schwerpunkt vom Töff genau übereinander. Hängen werde ich heute lernen. Da ist der Körperschwerpunkt weiter innen in der Kurve als der vom Töff.

 

Übrigens: Welche Schräglage empfinden wir als normal? Es sind 21 Grad. Warum? Weil unser Fussgelenk diesen Winkel ausgleichen kann. Bei allem darüber meldet unser ureigener Körperinstinkt: Vorsicht, Gefahr!
Was ist die absolut maximale Schräglage, die Stand heute als fahrbar gilt? 69 Grad.

 

Nun steigen wir auf die Kursmaschinen mit den «Stützrädli». Ist ein bisschen ungewohnt, dieses Gestell, aber sonst ein sehr angenehmer Töff. Welches ist wohl meine maximale Schräglage?
Ich habe nicht lange Zeit, darüber nachzudenken. Urs erkennt auf den ersten Blick, dass zwischen mir und mehr Schräglage ein Hindernis steht: Meine Blicktechnik. Ich schaue zu sehr auf den Boden.
«Füreluege!!! Füreluege!!!» ruft er mir zu. Ich versuch’s.
«No meh füreluege!!» Ich strenge mich an.
Wo ist eigentlich vorne, wenn’s immer im Kreis rumgeht? Egal. Füreluege!
Mein Kreis wird runder und runder und dann – chhhrrrzzz - das Stützrädli berührt den Boden. Ein erstes Erfolgserlebnis!

 

Sehr anschaulich zeigt uns Urs, wie wir auf dem Töff sitzen sollen, damit wir an der Schräglage überhaupt arbeiten können: Wir lernen, dass die Füsse mit dem Ballen auf der Fussraste sein sollen und dass die Knie an den Töff gehören und nicht seitlich wegstehen sollen. So können wir die nötige die Körperspannung und Balance aufbauen. Erinnert mich ans Reiten. Kaum haben wir uns das gemerkt, kommt der nächste wichtige Punkt: Das Kinn.
Ja, ganz richtig, das Kinn. Das soll sich nach vorn und in die Kurve strecken und zwar so richtig fest, damit das Doppelkinn verschwindet und es im Nacken zieht. Dort wo das Kinn hinzieht, geht der ganze Körperschwerpunkt mit. Wir staunen.
Für einmal gibt es nun eine Taxifahrt, wir dürfen als Sozius mit den Instruktoren mitfahren. Als Urs mir völlig locker zeigt, was mit der Technik Hängen möglich ist, bin ich kurz davor, den Kontakt zur äusseren Fussraste zu verlieren und kann mit der kurveninneren Hand den Boden berühren. Ich bin beeindruckt!

 

Nun heisst es wieder selber fahren. Wir drehen Runde um Runde, mal linksrum, mal rechtsrum, setzen um, was wir gesehen und gehört haben. Stefan und Urs geben unermüdlich Hinweise und Tipps, es fühlt sich immer besser an. Die Oberkörper ziehen in die Kurve, ein ganz neues Gefühl und ein gutes obendrein! Jetzt sollen wir in Armen und Schultern noch lockerer werden und dazu eine Hand vom Lenker nehmen. Das wird dann bei mir doch ziemlich wacklig.

Die Zeit vergeht wie im Flug, es ist bereits Mittag. Zeit für eine Pause.

 

Am Nachmittag steht ein wichtiges Thema an: Bremsen in Schräglage. Ich werde langsam etwas müde und kann mir nicht mehr alles genau einprägen. Es geht um ABS und die vielen Assistenz-Programme, die es heutzutage gibt. Ich merke mir, dass es ratsam ist, nicht einfach voll in die Bremse zu langen und sich auf die Assistenten zu verlassen. Und das A und O auch hier: Die Blicktechnik. Wenn ich in der Kurve bremse, dann beim Bremsen nicht geradeaus schauen, sondern weiter in die Kurve schauen.

 

Stephan zeigt uns verschiedene Varianten und deren Ergebnis. Was passiert, wenn wir nur hinten bremsen, was passiert wenn wir beim Bremsen geradeausschauen etc. Eindrücklich, welches Verhalten zu welchem Resultat führt.
Wir sollen nun eine optimale Vollbremsung in der Kurve machen. Beim Üben klappt es zweimal wunderbar. Das dritte Mal komme ich perfekt zum Stillstand, kippe dann aber um. Warum? Richtig: Ich habe auf den Boden geschaut.

 

Schräglage bei nasser Fahrbahn ist die letzte neue Erfahrung für heute. Eigentlich hatte ich im Vorfeld ein bisschen Schiss vor dieser Übung. Nach allem, was ich heute aber erlebt habe, ist mein Vertrauen irgendwie gewachsen. Zudem hilft die Technik Hängen, denn bei dieser Technik braucht der Töff weniger Schräglage. Und tatsächlich, wir fahren durch den nassen Fahrbahnabschnitt, als ob nichts wäre. Kein Rutscher, nichs.

 

Das Kursprogramm ist nun zu Ende. Jetzt kommt der Nachher-Fototermin. Wir steigen wieder auf unsere eigenen Maschinen. Fühlt sich eigenartig an. Gleicher Töff, aber neues Gefühl. Ich glaube, da hat sich etwas verändert. Und tatsächlich, als ich die beiden Bilder von mir nun nebeneinander sehe, ist da ein Unterschied. Ich bin stolz auf mich.
Wir stehen nochmals alle zusammen und ziehen Bilanz. Wurden unsere Erwartungen erfüllt? Absolut. Wir alle fühlen uns nun viel sicherer. Spüren den Töff besser. Und hatten heute sehr viel Spass! Und was nehmen wir vom Kurs mit? Den Blick.
Auf dem Heimweg mache ich einen kleinen Umweg und wende die neue Technik gleich an. Ich bin verblüfft. Es klappt wunderbar und das Kurvenfahren ist ein ganz neues Feeling!

 

Valerie

 

 

Weitere Infos zum Kursangebot: FM Mannhard Schräglagentraining