Teilnehmerberichte 2016

Die Teilnahme an Fahrtrainings wird durch unseren Club finanziell unterstützt !

Also nichts wie los... Anmelden, Teilnehmen und Bericht schreiben nicht vergessen ;-)


ASSR – SHT I – 21.05.2016

Sicherheitskurs auf dem Gelände der Zuckerfabrik in Frauenfeld.

 

„Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben …“ besingt ein Schlager und so ist es auch mit einem neuen Töff. Im letzten Herbst habe ich meinen schon in die Jahre gekommenen Sporttourer gegen eine Reiseenduro getauscht, doch leider blieb im alten Jahr nicht mehr genügend Zeit, um mich mit meinem neuen Schatz vertraut zu machen. Dafür hatte ich aber den ganze Winter Zeit, mich auf die kommende Töffsaison vorzubereiten. So studierte ich die Angebote für Sicherheitstrainings und fand beim ASSR ziemlich schnell das Passende. Das Sicherheitstraining SHT I ist ein Kurs vor allem für Einsteiger und Wiedereinsteiger. Ich persönlich wollte mich mit meiner neuen Maschine grundsätzlich vertraut machen und dafür, fand ich, ist so ein Grundlagenkurs genau richtig.


Das Wetter am Samstag, 21. Mai präsentierte sich mit strahlendem Sonnenschein, was allen Teilnehmern noch den ein oder anderen zusätzlichen Schweisstropfen auf die Stirn treiben sollte. Ab 8 Uhr wurden wir mit Kaffee und Gipfeli begrüsst und nach dem sich alle registriert hatten, ging es auch gleich los. Zuerst stellten sich unsere zwei Instruktoren und alle Teilnehmer kurz vor, bevor auf die grundlegenden Aspekte der Ausrüstung für Fahrer und Töff eingegangen wurde.


Nach der theoretischen Einleitung, ging es auch gleich raus auf das Trainingsgelände und der „Frühsport“ begann, d.h. die vom Instruktor vorgezeigten „Turnübungen“ wurden von uns nachgemacht, damit wir beweglicher und mit unseren Maschinen vertrauter wurden. Nach dem sich alle richtig warm gemacht hatten, teilten wir uns in zwei Gruppen und es begannen die verschiedenen Trainingslektionen: Fahrzeughandling, Slalomfahren, Langsamfahren, Notbremsungen, Schräglagenfahren, Ausweichen, Kurvenfahren. Pro Lektion gab es jeweils eine kurze theoretische Einführung und anschliessend die praktische Ausführung unter Anleitung des Instruktors. Dieser beobachtete uns Fahrer und gab Tipps für Verbesserungen. Eindrücklich war die Demonstration der unterschiedlich langen Bremswege mit Vorder-, Rück und beiden Bremsen. Mein Fazit: ABS ist toll!


Nach dem Mittagessen in einem nahe gelegenen Restaurant ging es zu einem kleinen „Ausflug“ in die nahe Umgebung. Kurvenfahrtechnik hiess das Thema und das Tolle daran war, dass wir dabei gefilmt wurden. An besonders geeigneten Stellen hatte sich einer der Instruktoren mit einer Kamera postiert und filmte uns Fahrer dabei, wie wir die Kurven durchfuhren. Nach unserer Rückkehr konnte dann jeder im Film sehen, welche kleine und grossen „Sünden“ er begangen hatte und es gab vom Instruktor Tipps für Verbesserungen. Im Sinne eines Vorher-Nachher-Vergleichs wurde der Ausflug anschliessend wiederholt, so dass jeder zeigen konnte, was er neu gelernt hatte. Mir hat es sehr viel gebracht, mich beim Fahren einmal selbst zu sehen. Der Lerneffekt daraus ist schon enorm.


Damit ging der Kurs auch schon zu Ende und jeder erhielt noch ein Attest für seine Teilnahme. Ich habe darüber hinaus noch eine Menge Gelerntes mitgenommen und mein Ziel, den Umgang mit meiner Maschine zu verbessern, wurde mehr als erreicht. Für nächsten Töffausflug bin ich vorbereitet …


Robert Weber
 


ASSR – L'Anneau du Rhin – 25.05.2016

Da es schon ein paar Jahre her ist, als ich den letzten Motorradsicherheitskurs besucht habe, nahm ich mir vor dieses Jahr an einem teilzunehmen. Diesmal soll es nicht irgend ein Kurs auf einem abgesperrten Parkplatz sein, sondern der Adr1 von ASSR. Dies ist der 1.Teil eines aufbauenden 3-tägigen Sicherheitstraining mit höheren Geschwindigkeiten auf einer Rennstrecke im Elsass ca. 30km von Basel entfernt. Dieses sehr breite und 3.7 km lange Asphaltband ist in die grüne Umgebung des Rheinwaldes eingebettet, bietet viele unterschiedliche Kurven, sowie auch schnellere Abschnitte.

 

Dieser Tageskurs ist ideal um sich an höhere Geschwindigkeiten heranzutasten, wobei da Ausserorts- und Autobahngeschwindigkeit gemeint ist. Der Kurs wird in Deutsch gehalten. In diesem Teil gibt es KEIN freies Fahren !

 

Um 08:00 Uhr geht es los mit dem Einschreiben, unterschreiben des Kleingedruckten und Bezug der für das Motorrad zugeteilten schwarzen Nummer, die für Einzelne mit schwarzen Motorrädern zu einer leichten Verwirrung, oder einem Schmunzeln führte.

Nach dem Kaffee und dem feinen Croissant geht es um 08:30 Uhr los mit der offiziellen Begrüssung. Es werden alle Instruktoren und Mechaniker vorgestellt, die uns "technisch" durch den Tag begleiten, aber auch die guten Feen, die für unsere leibliches Wohl besorgt sind. Das Kursziel "Spass und keine Unfälle" wird mehrmals betont. Dazu sind natürlich auch einige Spielregeln nötig. Zurück an der Strecke werden die ca. 60 Teilnehmer in 3 Gruppen eingeteilt.

Um 09:00 Uhr geht’s los, und jede Gruppe wird von einem Instruktor zuerst ein paar Mal um die ganze Strecke geführt, mit der Idee die Turnübungen des Instruktors nach zu ahmen. Dann wird das Motorrad parkiert, alle kommen zusammen, der Instruktor erklärt ganz genau was hier das Ziel ist, dass jeder Teilnehmer seine eigene Geschwindigkeit finden soll, und wie reagiert werden muss, wenn im Übungsablauf etwas  nicht wunschgemäss verläuft. Also meine erste Übung hat den Namen  "Hochgeschwindigkeitsbremsung". Ich beginne mit 60 km/h und taste mich langsam an die Autobahngeschwindigkeit heran. Ein anderer etwas erfahrener Kursteilnehmer beginnt bei seiner Wohlfühlgeschwindigkeit von 160 km/h, ziemlich Eindrücklich. Bei der nächsten Übung fahren wir auf eine enge Kurve zu, davor ist die Meinung während des ganzen Bremsvorganges alle Gänge einzeln runter zu schalten. Technisch gesehen, mit gezogener Vorderbremse Zwischengas geben. Anfangs gelingt mir das gar nicht, aber mit genügend Tempo (= mehr Zeit zur Verfügung) funktioniert das schon bald "perfekt".

Um 10:30 Uhr ist dann die erste Pause angesagt, und alle Gruppen kehren geführt zu unserem Ausgangspunkt neben der Strecke zurück. Reichlich Mineral, Bananen und Äpfel stehen bereit, und uns wird "eingetrichtert" trinkt viel ! Mittlerweile hat sich der Hochnebel verzogen, und die Sonne schaut uns bei fast wolkenlosem Himmel zu. Um 11:00 Uhr zurück auf der Rundstrecke, heisst die nächste Übung einfach "Kurvenfahren". Es ist eine 180 Grad Kurve, und bei dieser Breite der Strecke lässt das unzählige Linien zu. Um das besser zu verstehen, laufen wir die ganze Sektion ab, und der Instruktor erklärt wo die Ideallinie ist, und vor allem warum. Diese Übung macht richtig Spass, da man das Motorrad ohne Gefahr ganz "runter" brachte. Nun wird es richtig knifflig, in einer Rechtskurve sollen wir in voller Schräglage bremsen bis zum Stillstand. Natürlich auch wieder gründlich erklärt, können wir uns dann rantasten. Das geht schon bald sehr gut.

Schon ist es 12:30 Uhr, und wir fahren zurück, werden mit einem riesigen kalten Buffet überrascht, wo es wirklich an nichts fehlte, auch das Dessertbuffet war sensationell. Frisch gestärkt, und nach vielen Benzingesprächen, starten wir wieder um 13:30 Uhr. Diesmal heisst es "Ausweichen ohne Bremsen". Die Spurgasse und das Hindernis sind vorgegeben. Auch hier gilt es die Geschwindigkeit stetig zu steigern. Wirklich ungewohnt, oberhalb 100 km/h die Kupplung ziehen, und mit Gegenlenken, so das Motorrad flink um die Pylonen zu lenken. Der Instruktor gibt zu, dass im täglichen Verkehr grundsätzlich ein Bremsen besser ist, als ein reines Ausweichen, da meistens der nötige Platz dazu fehle. Aber dies mal so gemacht zu haben, macht durchaus Sinn. Jetzt geht’s zur Schikane. Eine Aneinanderreihung  von drei engen Kurven. Gut erklärt und ein dutzend Mal befahren, gibt ein gutes Gefühl. Um 14:45 Uhr wieder Trinkpause mit Früchten und Kuchen.

Ab 15:00 Uhr kommt dann die Belohnung für uns Teilnehmer. In Kleingruppen (Jeweils ein Instruktor und ca. fünf Teilnehmer) fahren wir um die ganze Rundstrecke.  Ziel hier ist es, möglichst genau die Ideallinie des Instruktors nachzufahren, und alle Übungsabschnitte so zu fahren, wie wir es gelernt haben. Auf der langen Geraden wird jeweils so gewechselt, dass Jeder die Gelegenheit bekommt, direkt einem Profi nachzufahren. Das macht richtig Spass, und ich merke selber, dass ich immer schneller werde. Dies kann wer will nun in einem Rhythmus von 20min. Fahren und 20min. Pause bis 17:00 Uhr durchgezogen werden. Nach diesem Teil versammeln wir uns alle wieder zum Schlussgespräch, wo wir den Tag noch mal Revue passieren lassen, und die gute Stimmung lässt die Zufriedenheit aller spüren.

Riesiges Kompliment an die Organisatoren: Perfekt durchgeführter Kurs !

 

Fazit. Dieser Kurs ist Finanziell und Anfahrtstechnisch etwas aufwendiger, aber die Möglichkeiten die sich hier bieten, machen dies mehr als wett. Ich bin Überzeugt etwas für meine Verkehrssicherheit getan zu haben.

 

Einziger Wermutstropfen: Der AXA Mitarbeiter Gutschein (Zitat: Als Mitarbeiter haben Sie die Möglichkeit diverse Fahrtrainings zur Erhöhung der Verkehrssicherheit kostenfrei zu absolvieren) ist für diese Art der Fortbildung nicht gültig!!

 

Falls ich jemanden "gluschtig" gemacht habe, und diese Informationen nicht reichen, einfach bei mir nachfragen.

Der ASSR führt diese Kursreihe wieder am 17. / 18. / 19.05.2017 durch.

 

Peter Ulmer